Film- und Videoautoren Luzern


Filmwettbewerb  2014

 

am Dienstag, 4.November 2014
im Bistro-Restaurant MURMATT, Luzern

Ergebnisse:

Nr.

Autor

Film-Titel

Kat.

Dauer

Auszeichnung

1

Bruno Stulz

ALICE TRÄUMT

FIC

22 Min

 DIPLOM

2

Bruno Helbling

VAL DE BAGNES

DOK

4 Min

 DIPLOM

3

Hermann Hirt

DAS VERGESSENE HANDWERK

DOK

18 Min

 DIPLOM

4

Sascha Niederhauser

AMEISEN

FK

2.5 Min

 BRONCE

5

Hanspeter Giger

HAUPTSÄCHLICH ROTE FELSEN

DOK

25 Min

 DIPLOM

6

Hermann Hirt

WERBUNG

FK

4.5 Min

 SILBER

7

Didi Koller

ADAGIO FOR STRINGS

FIC

25 Min

 GOLD

Der Publikumspreis ging an Hanspeter Giger für HAUPTSÄCHLICH ROTE FELSEN.

Die Verlosung gewann Mario Voglsinger.

Besten Dank an die Pilatusbahnen für die gesponserten Preise in Form von Freikarten.

 

jury 2014

Jury:

  • Claudia STEINER, Filmautorin, Meggen
  • Ruedi BÖSCH, Präsident "Filmerclub Sursee"
  • Heinz LEHMANN, Präsident "Aarauer Filmer"

 

 


Juryberichte

 in der Reihenfolge der Projektion

 


 

 
"Alice träumt" von Bruno Stulz
Kategorie Doku. 22 Min.
+ kreative Gestaltung, ua. Titel auf Ballon. Effekte mit Feuer
Filmidee gut und auch Aussageziel erreicht: Pointe/Quintessenz am Schluss
Originelle Dramaturgie mit verschiedenen Ebenen: informativ und unterhaltsam
- ist keine Doku, sondern eher freie Kategorie, evtl. sogar Experimental
wenig unterschiedliche Perspektiven, tlw. unvorteilhafte
Gadragen/Bildeinstellungen (zB. „verliebte Jungs“']
teils „mutige“ Montage/Schnitte (zB. Halbtotale auf Halbtotale: was an und für sich funktionieren konnte als Gestaltungselement. dann muss es aber durchgezogen - als Gestaltungselement - sein]
tlw. schlechter Ton. ungenügende Musik/Ton-Mischung
Anmerkungen:
"Chapeau" für die Arbeit mit Schülern.
Die originelle Dramaturgie - respektive das Konzept der erzählten Filmgeschichte in unterschiedlichen Ebenen -funktioniert nicht durchgehend.
Manchmal ist weniger mehr. Bei mehreren Erzahl- und Bild-Ebenen besteht auch die Gefahr des sich Verlierens.
Die Rahmengeschichte (Alice und ihre Freundinnen beim Grillieren} und auch die weiteren Ebenen (Assoziationen (Träume). in der Schule...] sollten von Anfang an klar sichtbar und untereinander unterscheidbar sein - entweder am Drehstil. der Bildgestaltung oder auch mithilfe postproduktiver Bearbeitung (zB.mit Einfärbung/Colorgrading.
Jurorin Claudia Steiner, 23.10.14

 


 

 

"Val de Bagnes“ von Bruno Helbling
Kategorie Doku
+ informative Geschichte
Tongestaltung und Kommentar einfach, aber angenehm
statische, aber schöne Motive
- Titelwahl? Aussage über Val de Bagnes ist nicht umfassend
Filmsprache einfach: wenig Perspektiven-Wechsel, fast keine
Nahaufnahmen (und wenn dann ab Stativ/von oben) und keine Grossaufnahmen
der Mensch fehlt
Anmerkungen:
Der Film ist informativ und korrekt aufgebaut. Es fehlen Perspektivenwechsel und Überraschungen im inhalt sowie Gestaltung. Wieso die Kamera nicht einmal vom Stativ runternehmen? Auch vom Boden her oder mit einem Vordergrund (Amorce) können ruhige Landschaft- und Bergaufnahmen entstehen. Es fehlen auch Grossaufnahmen. Nah- und Grossaufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven ermöglichen eine Abwechslung in der
Wahrnehmung.
Jurorin Claudia Steiner. 23.10.14

 


 

 

Das vergessene Kunsthandwerk

Von Hermann Hirt


+     Sehr gutes Thema. Protagonistin kommt sehr sympathisch herüber.
    Zum Teil sehr gute Kamerafahrten. Der O-Ton ist sehr gut eingesetzt, schön  dass die Darstellerin ihre Arbeiten gleich selber dokumentiert.
    Die Geschichte hat einen Faden.

-     Während die Frau berichtet, fehlen die Bildwechsel. Es ist nicht nötig, dass das Bild an ihr hängen bleibt während dem sie spricht, es wäre die Gelegenheit aufzuzeigen, was sonst noch in ihrem Atelier herumsteht.
Ganz klar sind einige Sequenzen in der gleichen Einstellung zu lange. Es fehlen Nah- und Grossaufnahmen die gute Abwechslung eingebracht hätten.
Aufpassen dass es nicht Wiederholungen gibt, wie beim einfädeln der Nadeln.
Darauf achten, dass nicht eine Drittperson in der Handlung erscheint die gar nicht in die Geschichte gehört.

Ein gelungenes Dokument, das Freude bereitet. Sicherlich könnte man da und dort noch ein bisschen feilen. Man spürt den Fleiss und die Freude die hinter diesem Video steht.
Danke für diese Bereicherung.

Ruedi Bösch

 


 

 

Ameisen

Von Sascha Niederhauser


+     Originelle und interessante Geschichte.
Filmerisch und gestalterisch guter Zusammenschnitt.


-    Es gibt einige Schwierigkeiten Ort und Zeit zu finden. Die Zusammenhänge sind nicht immer nachvollziehbar. Es lässt den Eindruck entstehen, dass hier erst ein Teil des ganzen Filmes der Jury präsentiert wurde.

Über das ganze gesehen ein gelungenes Werk der freien Kategorie
Herzliche Gratulation

Ruedi Bösch

 


 

 

Hauptsächlich rote Felsen
Von Hanspeter Giger

+  Die Idee, Reise Erlebnisse im Repo-Stil wieder zu geben ist bestechend gut, wenn die Kamera auch Situationen und Handlung eingefangen hat.
     Die Bildinhalte sind oft gut gewählt und die Cadragen gelungen.
     Die Kommentarstimme wirkt sympathisch und ruhig.

-  Der Erzählstil ist nur vom Kommentar getragen, deshalb ist eine Dramaturgie kaum erkennbar, zumal der Schluss des Filmes zu Abrupt erfolgt.
    Viele wichtige Informationen fehlen. Mit dem Kommentar werden Ton-Bildscheren geschaffen.
    Die oft wackelige Kameraführung, die Montage, und die Vertonung lassen eine gewisse Unsorgfalt durchscheinen.

Nebensächliche Bemerkung:
Wer eine Reise unternimmt, erlebt viele Überraschungen und filmisch gesehen ist fast nichts planbar. Gerade deshalb ist es besonders schwierig das Erlebte in eine gute Geschichte zu verpacken.
Der dramaturgische Handlungsbogen besteht grob umrissen aus dem Einstieg, der Handlung bzw. der Geschichte und einem eindeutigen Schuss. Dazu sollte man sich schon ein paar Fragen stellen um eine schlüssige Erzählung zu konstruieren: z.B. Warum dieses Reiseziel? Warum diese Reisegruppe? (Als Einstieg). Zwischenziele, Schlüsselerlebnisse? (Handlungen im Mittelteil). Bleibende Erinnerungen? Würde ich die Reise weiter empfehlen? (Als Schlussgedanken)       

Heinz Lehmann

 


 

 

Werbung
Von Hermann Hirt


+ Durch Marrakesch im Eiltempo. Die Schnelligkeit im Strassenverkehr ist atemberaubend und aufregend. Der Mut des Autors die Clips so zu beschleunigen, macht den Film zum Erlebnis.
Die subjektive Kameraeinstellung (beim The trinken) wirkt enorm glaubwürdig und macht den Film lebendig.


- Die zum Teil wackelige Kamera verleiht dem Film einen stressigen Charakter, was eigentlich nicht zu dem, was der Film aussagen will, passen kann.


Bemerkung:
Der oben erwähnte negative Aspekt darf ruhig als Spitzfindigkeit betrachtet werden.
Bei diesem Film handelt es sich definitiv um ein gelungenes Werk der freien Kategorie.


Heinz Lehmann

 

 


 


"Adagio for strings" von Dieter Koller
Kategorie Spielfilm, 25 Min.
+ überzeugendes Drehbuch, spannende, emotionale und anregende
Geschichte
dramaturgisch und inhaltlich alles für ein Sozialdrama vorhanden
sehr schöne Einstellungen, auch Krankamera
schön mit Tiefenschärte gespielt
passende Musik und O-Ton, perfekt abgemischt
Top-Film
- Ehemann von Hauptprotagonistin ist schlecht besetzt
Anmerkungen:
Da kann man nichts meckern.
Jurorin Claudia Steiner, 23.10.14